„Immer mehr Kinder in NRW können nicht eingeschult werden – frühzeitig testen und Förderungen ausbauen“

Pressemitteilung – 24. September 2024:

Dilek Engin:

„Immer mehr Kinder in NRW können nicht eingeschult werden – frühzeitig testen und Förderungen ausbauen“

Wie die Rheinische Post heute berichtet, verweilen immer mehr Kinder in NRW ein Jahr länger in der Kita, da sie noch nicht schulfähig sind. 2019 gab es nach der amtsärztlichen Schuleingangsuntersuchung 3.218 Zurückstellungen, 2023 waren es 5.695. Das ist ein Anstieg von 77 Prozent in nur vier Jahren. Die aktuellen Zahlen gehen aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage von Abgeordneten der SPD-Fraktion im Landtag NRW hervor. Hierzu erklärt Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion::

„Bei den Schuleingangsuntersuchungen in NRW haben die Amtsärzte bei über 32 Prozent der Kinder Defizite im Umgang mit der deutschen Sprache festgestellt. Das heißt konkret: Fast ein Drittel der Kinder in NRW können zum Zeitpunkt der geplanten Einschulung nicht richtig sprechen und verstehen. Das treibt uns um und wir fordern die Landesregierung auf, dieses Problem endlich anzugehen. Die Zahlen aus der Schuleingangsuntersuchung zeigen zudem, dass das aktuelle Verfahren nicht funktioniert. Wenn erst mit der Schulanmeldung untersucht wird, ob die Kinder überhaupt schulfähig sind, können Förderbedarfe in der Kürze der Zeit nicht mehr ausgeglichen werden. Deshalb müssen die Einschulungen dann um ein Jahr verschoben werden, damit entsprechende Förderungen überhaupt angeboten werden und auch wirken können.

Um die Kinder frühzeitig fördern zu können, schlagen wir eine pragmatische Lösung vor: Statt die Kinder erst wenige Wochen vor der geplanten Einschulung amtsärztlich untersuchen zu lassen, sollten die entsprechenden Untersuchungen bereits mit viereinhalb Jahren – also etwa eineinhalb Jahre vor der Schulanmeldung – stattfinden. Wenn dann Defizite festgestellt werden, können den Familien passende Förderangebote unterbreitet werden. Mit der Schulanmeldung sollte dann eine zweite Untersuchung stattfinden. So findet ein echtes Monitoring der Kompetenzentwicklung bei der Sprache, dem Umgang mit Zahlen und der Körperkoordination statt.“

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Mit freundlichen Grüßen

Andreas Hahn

Pressesprecher


SPD-Fraktion im Landtag NRW

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