Ina Blumenthal:
„Medienkompetenz nicht dem Zufall überlassen“
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat heute den SPD-Antrag „Digital gesund – Medien sollen schlau machen und nicht krank“ abschließend beraten. Im Anschluss erklärten Ina Blumenthal, medienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW, und Rodion Bakum, Mitglied im Gesundheitsausschuss:
Ina Blumenthal:
„In unserer digitalen Welt wachsen Kinder und Jugendliche wie selbstverständlich als sogenannte „digital natives“ auf. Der Umgang mit digitalen Medien hält viele Chancen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bereit, fördert kognitive Fähigkeiten, Kreativität und bereitet sie auf eine digitale Arbeitswelt vor. Gleichzeit müssen wir unsere Kinder und Jugendlichen aber auch auf die Gefahren der digitalen Welt vorbereiten. Wir dürfen ihre Medienkompetenz nicht dem Zufall überlassen. Denn gerade in den Sozialen Medien sind junge Menschen mit Falschinformationen, Hass, Anfeindungen, demokratiefeindlichen Inhalten, Cybermobbing und -gewalt konfrontiert. Deshalb fordern wir Maßnahmen, um unsere Kinder und Jugendlichen zu schützen und sie auf die komplexe digitale Welt vorzubereiten. Das Land muss sich seiner Verantwortung endlich bewusstwerden und seine Bemühungen im Bereich der Medienkompetenz ausbauen, anstatt hier bei den finanziellen Mitteln zu kürzen!“
Rodion Bakum:
„Tech-Konzerne steuern gezielt unser Verhalten. Sie sprechen von Freiheit, doch sie meinen die Freiheit ihrer Märkte, nicht die Freiheit unserer Kinder. Sie optimieren unsere Aufmerksamkeit – für Klicks, Werbeeinnahmen, ihre Macht. Das hat Folgen für unsere Demokratie, unsere Gesellschaft und vor allem für die seelische Gesundheit junger Menschen. Unser Antrag „Digital gesund“ ist eine Kampfansage gegen die Abhängigkeit, die diese Unternehmen bewusst erzeugen. Gegen eine Politik, die tatenlos zusieht, während die Medienkompetenz-Förderung gekürzt wird. Und er ist ein Angebot an alle demokratischen Fraktionen: Sorgen wir gemeinsam dafür, dass digitale Medien schlau machen – und nicht krank.“