Hassels Nord: Mieterhöhung um 60 Prozent nicht hinnehmbar

 „Die jüngsten Entwicklungen in Hassels Nord sind nicht akzeptabel: Der neue Investor erhöht die Mieten um 60 Prozent. Das ist eine unverhältnismäßige Erhöhung, die die Wohnungen nicht nur für Haushalte mit Durchschnittseinkommen unbezahlbar macht. Damit werden auch zahlreichen Mieterinnen und Mietern, die Anspruch auf Transferleistungen haben, die  Wohnberechtigung erschwert bzw. entzogen“, erklärt Matthias Herz, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.

Bereits vergangenes Jahr hatten langwierige Sanierungsarbeiten für Unmut unter den Mieterinnen und Mietern gesorgt und teilweise das Wohnen in den Gebäuden erschwert. Der Investor hatte hinsichtlich einer Mieterhöhung ein Schreiben an die Bewohnerinnen und Bewohnern adressiert. Einem aufklärenden Gespräch mit der Stadtverwaltung und der Politik ging er jedoch aus dem Weg. Vertreterinnen und Vertreter des Ausschusses für Wohnungswesen und Modernisierung hatten sich vor Ort ein Bild davon gemacht und eine Ausschusssitzung in Hassels Nord abgehalten. Dabei hatten sie in einer Resolution an den neuen Investor appelliert, transparent und offen mit den Mieterinnen und Mietern umzugehen.

Anfang März sind leider die Befürchtungen wahr geworden: Der Investor forderte in einem Schreiben die Bewohnerinnen und Bewohner dazu auf, einem Mieterhöhungsangebot mit bis zu 60 Prozent bis Ende April zuzustimmen. Andernfalls würde die Mieterhöhung noch höher ausfallen. Die Problematik bleibt jedoch die gleiche: Mieterinnen und Mieter wissen nicht, wie es weitergehen soll.  

„Dem Investor scheinen die Belange der Bewohnerinnen und Bewohner offensichtlich mehr oder weniger gleichgültig zu sein. Auf Kommunikation scheint er keinen großen Wert zu legen. Bisher hat er Gesprächsangebote der Stadt ignoriert. Es entsteht der Eindruck, dass er mit der für die Mieterinnen und Mieter kurz angesetzten Frist  die Stadt unter Druck setzen will. Das werden wir so nicht hinnehmen“, erklärt Antonia Frey, Ratsfrau Bündnis 90/Die Grünen und Ausschussvorsitzende. „Die Mieterinnen und Mieter brauchen nun Unterstützung und Beratung mehr denn je. Daher ist es sehr erfreulich, dass der Mieterverein Düsseldorf, der deutsche Familienverband und die Diakonie vor Ort den Anwohnerinnen und Anwohnern in ihren Angelegenheiten so tatkräftig zur Seite stehen.“
 Beide, Herz und Frey betonen, dass die begrüßenswerten Sanierungen weder auf Kosten der Mieterinnen und Mieter noch auf Kosten der Allgemeinheit umgelegt werden dürfen. „Wir unterstützen die klare Haltung der Stadt. Für die Mieterinnen und Mieter in Hassels muss es eine klare Perspektive geben“, sagt Frey abschließend.