Silvia Gosewinkel:
„Inklusion ist keine Kostenfrage – sie ist ein Menschenrecht!“
Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2024 erklärt Silvia Gosewinkel, Inklusionsbeauftragte der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Es kann nicht sein, dass Inklusion in Nordrhein-Westfalen weiterhin als Kostenfaktor abgestempelt wird, während die Betroffenen an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden. Wir sehen die Notwendigkeit, Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen und ihre gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen sicherzustellen. Trotz kleiner Fortschritte ist die Realität in Nordrhein-Westfalen ernüchternd: Menschen mit Behinderungen werden nach wie vor ausgegrenzt, ihre Chancen auf Bildung, Arbeit und soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bleiben eingeschränkt. Gesellschaftliche Teilhabe beginnt dort, wo Menschen sich begegnen. Für Kinder und Jugendliche ist das vor allem die Schule im Gemeinsamen Lernen, für Jugendliche in der Ausbildung und für Arbeitnehmer auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Doch der Landeshaushalt sieht gerade bei der Förderung der Inklusion immense Kürzungen vor.: Maßnahmen nach dem Inklusionsstärkungsgesetz: Kürzung um 650.000 Euro (-43%). Berufliche Inklusion: Kürzung 2.151.000 € (- 58 %). Gesellschaftliche Inklusion: Kürzung um 467.000 Euro (-12 %), davon 329.429 Euro weniger für den Behindertensport.
Wer hier spart, zahlt am Ende doppelt: Gesellschaftlicher Ausschluss und fehlende Chancen führen langfristig zu sozialen und wirtschaftlichen Folgekosten. Dabei übersehen wir eine riesige Ressource: Menschen mit Behinderungen werden einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leisten. Ihre Potenziale bleiben jedoch oft ungenutzt, weil Barrieren nicht nur in den Köpfen, sondern auch in den Strukturen existieren. Wir brauchen die Fortsetzung von gezielten Programmen, die nicht nur Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg in Arbeit unterstützen, sondern auch Arbeitgeber sensibilisieren und beraten. Nur wenn Betriebe befähigt werden, Inklusion aktiv zu gestalten, kann dieses enorme Potenzial erschlossen werden.
Wir setzen uns daher entschieden gegen diese Kürzungen ein und fordern die Landesregierung auf, Inklusion endlich als das zu behandeln, was sie ist: eine gesellschaftliche Verpflichtung und ein Menschenrecht. Gleichzeitig appellieren wir an Wirtschaft und Politik, die Ressourcen und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen in den Blick zu nehmen – im Sinne eines inklusiven Arbeitsmarkts und einer starken Gesellschaft.“
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Mit freundlichen Grüßen
Andreas Hahn
Pressesprecher