Thomas Kutschaty: „Der Tag der Befreiung legte den Grundstein für unsere freie und demokratische Gesellschaft!“

Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal. Anlässlich des „Tags der Befreiung“ erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW: 

„Der 8. Mai 1945 wird für immer im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft als der Tag verankert sein, an dem die grauenhaften Jahre der Naziherrschaft und des millionenfachen Mordes an unschuldigen Menschen ihr Ende fanden. 

Es ist ein Tag, an dem wir andächtig erinnern wollen – an all die Gräueltaten und die Opfer, die der Nationalsozialismus gefordert hat. Wir müssen erinnern, um sicherzustellen, dass etwas derartig Niederträchtiges nie wieder passiert. 

Es ist aber auch ein Tag, an dem wir dankbar sein wollen. Denn der 8. Mai 1945 ist – wie es der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker vor 35 Jahren treffend formulierte – ein ,Tag der Befreiung‘ von einem menschenverachtendes System. Er war die Voraussetzung dafür, dass der Grundstein für unsere demokratische und freie Gesellschaft überhaupt erst gelegt werden konnte.

Leider gibt es noch heute, trotz aller Mahnungen der Vergangenheit, rassistische und rechtsextremistische Strömungen in unserer Gesellschaft. Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) hat erst in dieser Woche einen Bericht vorgelegt, der eindeutig zeigt: Innerhalb des vergangenen Jahres wurden allein in vier von 16 Bundesländern 1.200 antisemitische Vorfälle erfasst. Für NRW fehlen uns leider konkrete Zahlen, da es in unserem Bundesland bisher keine Meldestelle für antisemitische Übergriffe gibt. Schon lange fordern wir als SPD-Fraktion den schnellen Aufbau einer solchen Institution. Diese Forderung wird auch von der NRW-Antisemitismusbeauftragten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger unterstützt. Es ist unsere Pflicht als Parlamentarier und unsere Verantwortung als Menschen, dem erschreckenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft und leider auch in unseren Parlamenten entgegenzuwirken. Wir müssen jetzt, mehr denn je, aufstehen und uns wehren, standhaft bleiben und für das einstehen, an das wir glauben: Eine Demokratie, in der Vielfalt ihren Platz hat.“