An diesem Mittwoch ist der städtische
Schulausschuss zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Auf der
Tagesordnung stand ein prominentes Thema: Berichterstattung zum Thema
Corona und Schulen.
Oliver Schreiber, schulpolitischer Sprecher
der SPD-Ratsfraktion, hob in der Debatte vor allem die Anstrengungen der
Beteiligten hervor: „Vor Ort haben offenbar alle an einem Strang
gezogen, um eine sichere Wiederaufnahme des Unterrichts zu ermöglichen.
Die Düsseldorfer Schulen haben in kürzester Zeit umfangreiche Konzepte
für Abstandsregeln und Hygienevorschriften erarbeitet und umgesetzt.
Dafür gilt allen Beteiligten – insbesondere den Schulleitungen und den
Hausmeister*innen – unser herzlicher Dank.“
Für eine vollständige Öffnung der Schulen
sei es dennoch zu früh. Nur an den wenigsten Schulstandorten gibt es
ausreichende Flächen, um die nötige Distanz auch im Vollbetrieb zu
gewährleisten. Große Klassen müssen in Lerngruppen aufgeteilt werden und
belegen so gleichzeitig mehrere Räume. Insbesondere außerhalb des
Unterrichts – auf dem Schulweg, in den Fluren oder in der großen Pause –
fällt den Kindern und Jugendlichen das Kontaktverbot noch schwerer.
Vor diesem Hintergrund fordert Oliver
Schreiber: „Das Hochfahren von Null auf Hundert kann so nicht gelingen.
Es braucht jetzt kluge Alternativen zum Vollbetrieb vor Ort. Der Einsatz
der digitalen Lernformen muss weiter professionalisiert und für alle
Lehrer*innen und Schüler*innen sichergestellt werden. Düsseldorf geht
hier voran: Für Familien mit geringem Einkommen stockt die Stadt den
Bundeszuschuss für mobile Endgeräte auf bis zu 100 Prozent der Kosten
auf. Die Schulen werden zudem „Schichtsysteme“ etablieren müssen, um die
Jahrgänge zu unterschiedlichen Zeiten zu beschulen. Außerdem braucht es
Alternativen zum Unterricht im Schulgebäude. Jetzt ist die Zeit, um
gewohnte Strukturen aufzubrechen und alternative Konzepte wie Lernorte
auszuprobieren.
Diese neuen Wege kann das Schulministerium
nicht wieder im Hauruck-Verfahren verordnen. Die letzten Tage haben
gezeigt: Das Land kann sich voll auf die Kommunen und die Schulen
verlassen. Sie haben es verdient, sich bestmöglich für die kommenden
Monate aufstellen zu können und nicht täglich andere Ansagen aus dem
Schulministerium zu bekommen. Das würde auch den Eltern mehr Sicherheit
geben: „Die Familien – und ganz besonders die Alleinerziehenden –
leisten in dieser Zeit Herausragendes“, so Schreiber abschließend. „Sie
brauchen überzeugende Lösungen, die Gewissheit bringen und den
Unterricht auf Dauer ermöglichen.“