Pressemitteilung – 22. November 2024:
Dr. Dennis Maelzer:
„Alarmierende Zahlen bei der Inobhutnahme zum Schutz von Minderjährigen“
In Nordrhein-Westfalen hat es laut dem Statistischen Landesamt IT.NRW im Jahr 2023 eine geschätzte Zahl von 17.099 Inobhutnahmen gegeben (+3,3 Prozent gegenüber 2022). Von 2021 auf 2022 steig die Zahl bereits deutlich von 12.193 auf 16.546. Hierzu erklärt Dr. Dennis Maelzer, Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW für Kinder, Jugend und Familie:
„Wir hatten eigentlich vermutet, dass für die im Vergleich zum Jahr 2021 in 2022 dramatisch gestiegene Zahl der Inobhutnahmen um über 50 Prozent eine Ursache in der Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns und anderen Maßnahmen hatte. Und wir hatten gehofft, dass danach die Fälle wieder weniger werden würden. Aber das ist leider überhaupt nicht eingetreten, im Gegenteil. Die Zahl der Inobhutnahmen verharrt nicht nur, sondern ist wahrscheinlich sogar noch einmal leicht gestiegen. Das ist eine alarmierende Entwicklung. Wir müssen also den Kinderschutz und das Wohl des Kindes noch mehr in den Fokus stellen. Unsere Gesellschaft und unser vorsorgender Sozialstaat müssen noch mehr tun, damit Eltern, Familien und Kinder gestärkt und frühzeitig begleitet werden. Deshalb ist es notwendig, die frühen Hilfen auszubauen. Familienbüros und Familiengrundschulzentren sind die richtigen, niedrigschwelligen Angebote für Familien, die in Not sind oder in Not geraten. Davon brauchen wir mehr, und zwar flächendeckend.
Dass IT.NRW ungewöhnlicherweise Zahlen schätzen muss, weil die Daten unvollständig sind, zeigt ein strukturelles Problem: Auch bei einem IT-Angriff oder der Umstellung von Systemen müssen alle Informationen gewahrt bleiben, damit uns die Kinder nicht verloren gehen. Die Vernetzung der Jugendämter untereinander ist in diesem Zusammenhang auch noch einmal in den Blick zu nehmen.“
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Mit freundlichen Grüßen
Andreas Hahn
Pressesprecher
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