„Hautkrebserkrankungen auf dem Vormarsch: Landesregierung bleibt untätig“

Rodion Bakum:

Aus der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Klimakrise geht unter die Haut: Wie gefährlich ist es im Winter?“ von Abgeordneten der SPD-Fraktion geht hervor, dass sich in den vergangenen 20 Jahren die Neuerkrankungsrate von schwarzem und weißem Hautkrebs bei Menschen ab 50 Jahren verdoppelt hat. Besonders betroffen sind Personen, die über 80 Jahre alt sind. Die Einführung des Hautkrebsscreenings für Menschen ab 35 Jahren für alle zwei Jahre zeigt dabei positive Auswirkungen. Die Anzahl der Neuerkrankungen bei jüngeren Menschen ist rückläufig, die Gesamtzahl der Hautkrebsfälle allerdings konstant hoch. Hierzu erklärt Rodion Bakum, Mediziner und SPD-Abgeordneter im Landtagsausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales:

„In Nordrhein-Westfalen erkranken die Menschen überdurchschnittlich häufig an Hautkrebs, was auf eine stärkere Belastung durch die Klimakrise hindeutet. Ein kleiner Lichtblick: Prävention wirkt. Das zeigen die Daten eindeutig. Wir bekräftigen daher unsere Forderungen nach einem flächendeckenden, staatlich organisierten Hautkrebsscreening, um noch mehr Menschen zu erreichen. Zusätzlich sollten öffentliche Sonnencremespender und Anzeigen an Gebäuden wie Schwimmbädern eingerichtet werden, die aktuelle Informationen zur Hitze- und UV-Belastung liefern und entsprechende Warnungen aussprechen. Die Landesregierung kann viel tun, macht es aber nicht. Letzen Endes fehlt hier der Wille.

Besonders kritisch ist die Untätigkeit der Landesregierung in Bezug auf die Veröffentlichung von Daten zur Strahlenbelastung durch die Klimakrise, insbesondere der UV-Strahlen. Trotz der Dringlichkeit dieser Thematik verweist die Landesregierung auf eine fehlende Zuständigkeit. Dies ignoriert jedoch, dass Klima- und Strahlenbelastungen nicht an behördlichen Grenzen haltmachen. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zeigt sich in seiner Haltung gegenüber der Strahlenbelastung und der Notwendigkeit von Maßnahmen zur Prävention und Aufklärung unzureichend engagiert. Seine Weigerung, Daten zur UV-Strahlenbelastung zu veröffentlichen und die fehlende Bereitschaft, auf die Forderungen nach einem flächendeckenden Hautkrebsscreening einzugehen, sind gravierende Versäumnisse. Die Menschen in NRW haben das Recht auf umfassenden Schutz und Aufklärung.“