Lisa-Kristin Kapteinat / Josef Neumann: „Bonuszahlungen sind das Mindeste“

Zu der aktuellen Diskussion um Bonuszahlungen für Pflegekräfte, um damit die Wertschätzung für sie im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verdeutlichen, erklären Lisa-Kristin Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende, und Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Lisa-Kristin Kapteinat: 

„Wir fordern bereits seit Langem eine finanzielle Aufwertung der systemrelevanten Arbeit unserer Pflegekräfte. Deswegen habe ich mich auch sehr gefreut, dass Markus Söder unseren Vorschlag für eine Bonuszahlung an Pflegekräfte aufgegriffen hat. Jetzt muss Armin Laschet es ihm nur nachtun. Denn es ist mehr als angemessen und längst überfällig, dem ohnehin überarbeiteten Pflegepersonal mit einem Bonus Danke zu sagen. In dieser Situation ist es das Mindeste, was wir ihnen an Anerkennung schuldig sind. Noch wichtiger als einmalige Bonuszahlungen ist es aber, für eine grundsätzlich leistungsgerechtere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege die entsprechenden Rahmenbedingungen zu setzen.“

Josef Neumann:

„Natürlich unterstützen wir jegliche Bonuszahlungen an Pflegekräfte. Schliesslich haben wir diese bereits in den Plenarberatungen Ende März zum Nachtragshaushalt und dem NRW-Rettungsschirm zum Gegenstand unserer Forderungen gemacht. 1.500 Euro erscheinen mir dabei durchaus angemessen. Dabei ist aber zu beachten, dass hiervon alle Pflegekräfte – ob in der Klinik, im Pflegeheim oder in der ambulanten Pflege – eingeschlossen sind. Es darf keine finanzielle Benachteiligung einzelner Gruppen in der Pflege geben. Kurzfristig unterstützen wir eine Bonuszahlung für Pflegekräfte. Entscheidend ist aber, dass Löhne und die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig verbessert werden. Eine einmalige Zahlung reicht in keinster Weise aus, um den Wert der Arbeit der Pflegekräfte angemessen zu würdigen.“