Marc Herter und Jochen Ott: Schwarz-gelbe Leitentscheidung zur Schulpolitik lässt wichtige Fragen offen

Zu der von CDU und FDP vorgestellten Leitentscheidung zu G9 erklären die stellv. Landesvorsitzenden der NRWSPD Marc Herter und Jochen Ott:
Auch das Konzept der NRWSPD war von dem Grundgedanken getragen, den Kindern wieder mehr Zeit zum Leben und Lernen zu geben. Entscheidend werden nun die konkrete Ausgestaltung und die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel sein, um eine echte Entlastung für die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern zu ermöglichen. Hier sind nach jetzigem Stand aber noch eine Reihe von Anforderungen zu berücksichtigen:
• Wir erwarten, dass CDU und FDP klären, was genau die Entscheidung für Schülerinnen und Schüler bedeutet, die aktuell im G8 sind. Denn nach jetzigem Stand würden von den anstrebten Veränderungen erst die Schülerinnen und Schüler profitieren, die im Moment in die zweite Klasse der Grundschule gehen.

• Wir erwarten, dass Eltern und Kindern – besonders an Orten mit nur einem Gymnasium, etwa im ländlichen Raum – nicht die Wahlfreiheit über die Länge der gymnasialen Schullaufbahn genommen wird.

• Das schwarz-gelbe Konzept sieht zudem vor, dass die Gymnasien entscheiden sollen, wenn sie bei G8 bleiben wollen. CDU und FDP müssen schnell klären, wer konkret und zu welchem Zeitpunkt entscheidet.

• Die Versprechungen zum Halbtagsgymnasium dürfen nicht auf Kosten der anderen Schulformen mit Sekundarstufe I gehen. Eine Kürzung der Stundenzahl an Haupt-, Real- und Gesamtschulen wäre völlig inakzeptalbel, da damit die individuelle Förderung verschlechtert würde.
Wir erwarten von Schwarz-Gelb eine zügige Klärung dieser offenen Punkte und der notwendigen Finanzierung, um vor allem eines an den Schulen vor Ort zu verhindern: Unruhe. Denn das ist etwas, was sich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern am wenigsten gewünscht haben.