PRESSEMELDUNG
Wo bezahlbarer Wohnraum drauf steht,
muss auch bezahlbarer Wohnraum drin sein!
In
der Ratssitzung am kommenden Mittwoch und Donnerstag wird unter anderem über
die Fortentwicklung des Handlungskonzept Wohnens (HKW) diskutiert. Hierzu
erklären Markus Raub, Fraktionsvorsitzender und planungspolitischer Sprecher
und Matthias Herz, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion:
„Trotz guter Ansätze wird der Verwaltungsvorschlag
den vor uns liegenden Herausforderungen nicht gerecht. Bei Mietpreisen von über
10 Euro und von 3.500 Euro pro Quadratmeter bei Eigentumswohnungen kann man nun
wirklich nicht von preisgedämpften, geschweige denn bezahlbaren Wohnraum reden!
Damit ist den Normalverdienenden nicht geholfen.
Dass der sogenannte ‚preisgedämpfte‘
Wohnraum nicht funktioniert, zeigt sich schon zeigt sich immer deutlicher. Die
Mieten liegen derzeit bei 10,73 Euro pro Quadratmeter, Eigentumswohnungen in
diesem Segment wurden bislang gar nicht gebaut. Bereits 2013 haben wir uns bei
der Einführung des Handlungskonzepts Wohnen gegen dieses Instrument ausgesprochen.
2016 haben wir eine deutliche Verbesserung durch die Flexibilisierung der Quote
mit bis zu 30% statt 20% öffentlich gefördertem Wohnraum erreicht. Dass die
klaren Vorgaben in Verbindung mit kommunalem Wohnungsbau durch die Städtische
Wohnungsgesellschaft und der ausschließlichen Bebauung von städtischen Flächen
mit preisregulierten Wohnungen funktionieren, kann man eindrucksvoll an den
aktuellen Zahlen sehen.
Es muss nun wirklich Jedem klar sein,
dass der preisgedämpfte Wohnraum und dessen Kopplung an den Baupreisindex kein
geeignetes Mittel ist, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Leider können sich
Bündnis 90/Die Grünen mit ihrem Vorschlag immer noch nicht von diesem
Geburtsfehler des schwarz-gelb-grünen HKWs lösen.
Stattdessen müssen die Anstrengungen
im öffentlich geförderten Wohnungsbau nochmals deutlich erhöht werden. Um
bezahlbaren Wohnraum für Düsseldorfer*innen mit mittlerem Einkommen sicherzustellen,
schlagen wir die „Fair-Miete“ mit einer Kopplung an die Mietpreis des
geförderten Wohnungsbaus des Landes vor, die diese um maximal ein Viertel
übersteigen dürfen. Zurzeit würde sie bei 8,50 Euro pro Quadratmeter liegen.
Für den preisregulierten Wohnungsbau streben wir einen Anteil von 80% statt der
bisherigen 40% an.
Da sich jedoch im jetzigen Stadtrat hierfür
keine Mehrheiten finden lassen, sollten wir es dem neuen Rat überlassen, sich
mit der Weiterentwicklung des Handlungskonzepts Wohnen auseinanderzusetzen.“